Ein Netzwerk für Streuobstwiesen und Obstalleen lädt zum gemeinsamen Lernen ein Streuobstwiesen und Obstalleen sind wertvolle Elemente einer Kulturlandschaft, in der sich Menschen und Tiere wohl fühlen. Sie sind Zeugnisse einer pragmatischen landwirtschaftlichen Produktionsform, in der Wiesen und Weiden zusätzlich mit „gestreut“ gesetzten Obsthochstämmen bepflanzt wurden, um die Versorgung mit frischem Obst sicherzustellen und die vorhandenen Flächen effizient auszunutzen.
Seit einigen Jahren nimmt die öffentliche Wahrnehmung und Anerkennung für die Bedeutung, Ästhetik und Funktionsvielfalt von Streuobstwiesen als Basis für gesunde, regionale Lebensmittel und als wertvoller Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten wieder zu.
Nicht umsonst wurde der Streuobstbau 2021 als immaterielles Weltkulturerbe von der UNESCO anerkannt.
Besonders alte Obstsorten sind nachgefragt und können inzwischen erfolgreich vermarktet werden. Auf noch verbliebenen „alten“ Streuobstwiesen lassen sich oft besondere Obstsorten entdecken, die eine Alternative und geschmackliche Vielfalt zu den ausgewählten Sorten in den Supermärkten und zudem kurze Wege bieten.
Streuobstwiesen sind auch Orte von denen wir etwas lernen können, z.B. dass:
Hier setzt unsere Idee an:
Wir wollen Initiativen und Vorreiter für Ideen und Maßnahmen rund um das Thema „Streuobst“ zusammenbringen und gemeinsam mit Pomologen-Vereinen der Entdeckung und Bewahrung alter Obstsorten widmen.
In unserer Region Dresdner Heidebogen gibt es keinen Landschaftspflegeverband aber viele Initiativen und Organisationen, die sich mit dem Thema „Streuobst“ auseinandersetzen.
Diese Lücke wollen wir als Dresdner Heidebogen e.V. für unsere Region nun schließen und noch einen Schritt weiter gehen:
Wir wollen Streuobst in unseren Regionen wieder als regionale Ressource sichtbar machen und zusammen mit unseren 19 Kommunen, Unternehmen, Vereinen und Bürgern ein Netzwerk für Streuobstwiesen und Obstalleen initiieren.
Am Samstag, den 11.03.2023; 09:00 — 16:00 Uhr fand in Medingen das erste Theorie- und Praxis-Seminar zum Obstbaumschnitt (Apfel) in Medingen statt.
Ob Erziehungsschnitt, Erhaltungsschnitt oder Verjüngungsschnitt − Apfelbäume sind Kulturpflanzen und bedürfen einer regelmäßigen Pflege.
Fachgerecht durchgeführte Schnittmaßnahmen sorgen für gute Ernteerträge und verlängern, besonders bei alten Gehölzen, auch die Lebensdauer. Doch wie und wo ist die Säge richtig anzusetzen?
Damit die Freude am eigenen Apfelbaum lange erhalten bleibt, lud der Dresdner Heidebogen e.V. interessierte Streuobstliebhaber zu einem Theorie- und Praxisseminar nach Ottendorf-Okrilla OT Medingen in das Vereinshaus des Heimatvereins Medingen am Sportplatz ein. Gärtnermeister Sebastian Wünsch erklärte den 22 Teilnehmern, worauf es beim Apfelbaumschnitt ankommt und gab Handlungsempfehlungen und praktische Entscheidungshilfen für die Arbeit mit dem Baum. Anschließend wurden auf der, von der Medinger Kelterei Oese zur Verfügung gestellten Streuobstwiese, trotz stürmischen Schneeschauern, die praktische Baumanalyse und Schnittmaßnahmen aufgezeigt.